Klinik-Überblick

Liebe Studierende,
hier findet ihr Stundenpläne für alle Semester/Module der Klinik – sie sollen euch als etwaige Hilfe bei der Uni-Entscheidung oder auch beim Einstimmen aufs nächste Semester dienen.
Bei etwaigen Inkorrektheiten, Neuerungen oder Änderungswünschen zu den Informationen oder für Anfragen wenden Sie sich bitte unter homepage@fachschaft-medizin.de an uns.
Eure Fachschaft (Breite-Liste Gesundheit)

Informationen für Physikumsschreiber über den klinischen Studienabschnitt an der Ludwig-Maximilians-Universität

Liebe Vorkliniker vor dem Physikum!

Nachdem ihr den harten Studienabschnitt der Vorklinik fast hinter euch habt, liegt es nun an Euch zu entscheiden, an welcher der beiden Unis Ihr den klinischen Teil absolvieren möchtet. Diese Entscheidungssituation ist einzigartig und bringt viele Vorteile mit sich, z. B. dass man die Uni nach seinen persönlichen Interessen auswählen kann. Leider sind damit auch ein paar Nachteile verbunden, z. B. dass man durch die Aufspaltung des Jahrgangs Freunde aus der Uni nicht mehr so oft sieht.
Ein paar Informationen über die Wahl an sich: die LMU hat ca. 400-500 Studienplätze im klinischen Abschnitt, die TU nur etwa 300. In den letzten Jahren gaben die Studierenden meist im 50:50 Verhältnis ihre Uni-Wünsche an, also die eine Hälfte der Studierenden wollte an die LMU, die andere an die TU. Die TU hat wegen der verhältnismäßig zu hohen Bewerberzahl für die vorhandenen Studienplätze einen Physikums-NC eingeführt, der meistens im Bereich von 3,0-3,5 angesiedelt war. Die Studierenden, die im Physikum insgesamt dann unter diesem NC lagen, wurden der LMU zugewiesen. Oftmals wurde außerdem bei gleichen NC-Werten und verbleibenden Reststudienplätzen der TU gelost, sodass beim “kritischen” NC-Wert (z. B. 3,0) einige Studierende an der TU zugelassen wurden, und andere der LMU zugewiesen wurden.

 

Grundsätzlich könnt ihr bei der Wahl der Unis nichts falsch machen – sowohl die LMU, als auch die TU sind Top-Unis in Deutschland und im internationalen Vergleich und nehmen sich von Forschungs- und Lehrqualität nicht viel. Außerdem sind beide Unis direkt in München beheimatet, also werdet ihr euren Lebensmittelpunkt nicht umstellen müssen und ihr könnt eure Freunde und Freizeitaktivitäten wie gewohnt beibehalten. Hervorzuheben ist eindeutig, dass sich auch die Stimmung im klinischen Studienabschnitt sich grundlegend vom vorklinischen Unterscheidet: die Dozenten sehen Euch viel mehr auf einer Augenhöhe. In der Vorklinik unterrichten fast ausschließlich Naturwissenschaftler und teilweise besteht nahezu ein Lehrer-Schüler-Verhältnis in Vorlesungen und Seminaren. In der Klinik leiten Ärzte die Veranstaltungen, die Euch als zukünftige Kollegen sehen und selbst das Medizinstudium durchlebt haben. Die Art zu Lernen verändert sich ebenfalls – während man in der Vorklinik von unglaublich viel neuem Inhalt, der mit der Patientenversorgung oder dem späteren Beruf eher weniger als mehr zu tun hat, fast erschlagen wird, lernt man in der Klinik endlich das, warum man überhaupt Medizin studieren wollte. Außerdem hat man durch die Vorklinik einen sehr guten Überblick über den menschlichen Körper und kann neue Informationen deutlich besser einordnen als zu Beginn des Studiums. Daher solltet Ihr Euch bei der Entscheidung nicht davon leiten lassen, einfach weg von dem Vorklinik-Stress zu kommen, da ihr an beiden Universitäten grundsätzlich ein ganz anderes Studium als in der Vorklinik erleben werdet.

 

Als Fachschaft der LMU möchten wir Euch allerdings nun die Vorzüge der LMU näherbringen.

Ablauf des klinischen Studienabschnittes der LMU:

Warum an die LMU?

  • Viel Patientenkontakt von Beginn des Studiums an
    Während an der TU das Curriculum so ausgelegt ist, dass man im Studienverlauf zunehmend klinische Fertigkeiten erwirbt und erst gegen Ende des Studiums seine Blockpraktika absolviert, habt ihr an der LMU schon direkt nach dem Physikum in Modul 1 Stationstage mit direktem Patientenkontakt, sowie Skill Trainings für Anamnese, körperliche Untersuchung und Blutabnahme. In den darauffolgenden Semesterferien könnt ihr bereits Blockpraktika durchführen und in Modul 23 sind schon die Hauptfächer von Innerer Medizin und Chirurgie mit entsprechenden Bedside-Teachings auf dem Stundenplan.
  • Regelmäßige Klausuren
    An der LMU finden die Klausuren (wie ihr es aus der Vorklinik kennt) gleichmäßig über das Semester verteilt statt. An der TU hingegen sind die Klausuren alle gesammelt am Semesterende. Durch die Verteilung der Prüfungen auf das gesamte Semester ist die Lernbelastung vor Prüfungen deutlich geringer als bei 6-10 Klausuren auf einmal. Durch den daraus folgenden geringeren Druck sind die Semester sehr entspannt.
  • Modul 6 und bezahlte Promotion
    Mit dem Modul 6 ist an der LMU ein ganzes Semester für die Doktorarbeit im regulären Curriculum in Regelstudienzeit vorgesehen. Dadurch lassen sich Forschungsprojekte ganz unkompliziert umsetzen, um seine Promotion während des Studiums durchzuführen. Erwähnenswert ist auch das Promotionsstipendium der LMU, bei dem jede Doktorarbeit (unabhängig von Art, Dauer und Aufwand) mit 4000,-€ gefördert wird. Man muss dafür allerdings 8 Monate Forschung ableisten, die jedoch mit Modul 6 und angrenzenden Semesterferien in Regelstudienzeit absolvierbar sind. Bemerkenswert ist außerdem, dass durch die erhebliche Größe der medizinischen Fakultät hochwertige und international erstklassige Forschung in nahezu jedem Fachgebiet angeboten wird.
  • Möglichkeiten zu internationalen Erfahrungen
    Die LMU bietet ihren Studierenden zahlreiche Möglichkeiten an internationalen Programmen an, im Erasmus+ Programm gibt es 44 Partnerunis in 19 Europäischen Ländern, mit LMU Exchange weitere 19 Partnerunis auf der ganzen Welt, es gibt Forschungsstipendien und dazugehörige Programme mit renommiertesten Hochschulen (z.B. Harvard Medical School) und Exzellenzprogramme mit weiteren Elite-Universitäten. Außerdem werden extra Sprachkurse speziell für Mediziner angeboten.

Vorurteile & Mythen

Zu einigen Vorurteilen über den klinischen Studienabschnitt an der LMU möchten wir auch noch Stellung beziehen:

– “Weniger Freizeit durch viele Pflichtveranstaltungen”
Es heißt immer, an der LMU gäbe es viel mehr Pflichtveranstaltungen als an der TU. Dies ist zum Großteil darin begründet, dass an der LMU mit dem Modul 6 ein ganzes Semester als Projektsemester eingeplant ist, ganz ohne Pflichtveranstaltungen. Die Veranstaltungen, die sonst in diesem Semester stattfinden würden, müssen eben auf andere Semester verteilt werden. Wer an der TU auch in Regelstudienzeit ein Semester ohne Veranstaltungen absolvieren möchte, wird folglich auch mehr (Pflicht-)Veranstaltungen in den anderen Semestern vorfinden. Ein Großteil der Pflichtveranstaltungen sind ohnehin durch die Approbationsordnung vorgeschrieben, daher unterscheidet sich die tatsächliche Anzahl der Pflichtveranstaltungen zwischen den Universitäten nicht in großem Ausmaß. Damit Ihr einen Einblick bekommen könnt, wie der Stundenplan an der LMU so aussieht, haben wir einen Beispielstundenplan mit Zuordnungen Innenstadt / Großhadern und Pflicht/freiwillig für euch vorbereitet.

Hier zum Vergleich eine Übersicht über Studenpläne der TU: https://www.meditum.med.tum.de/de/content/stundenpl%C3%A4ne-und-klausurplanung

– “Weite Wege wegen der Uni in Großhadern”
Zugegeben, der Weg nach Großhadern kann sich schon hinziehen. Allerdings sind weniger als die Hälfte aller Unterrichtsveranstaltungen am Campus in Großhadern, viele Veranstaltungen sind in der Innenstadt (s. Stundenpläne). Außerdem ist die Uni am Klinikum Großhadern nicht mit dem BMC vergleichbar, in der Vorklinik muss man ja nach der Fahrt mit der U-Bahn entweder 15 Minuten laufen oder noch mit dem Bus fahren und ggf. warten, dieser Zeitaufwand von 10-15 Minuten mehr fällt komplett weg. Daher sind die Veranstaltungen am Klinikum deutlich entspannter zu erreichen als die BMC-Veranstaltungen.

Hier findet ihr noch einmal alle Stundenpläne als PDF zum Download: