Die 50 wichtigsten Fälle Allgemeinmedizin, Reinhold Klein, 1. Ausgabe

Wie kam ich zu dem Buch: Ich bin selbst Medizinstudent und gehe im Februar ins PJ. Angeschaut habe ich es mir, weil mir Allgemeinmedizin im Laufe des Studiums immer besser gefallen hat. Mir erschien es daher sinnvoll, mich im Hinblick auf das PJ und die Allgemeinmedizin mit diesem Buch näher zu beschäftigen. Das Konzept, Fallbücher zu erstellen gibt’s ja schon lang – jetzt hab ich mich dem auch zum ersten Mal genähert.

Kurzer Hintergrund, ich beziehe mich hier auf Amazon: Der Autor ist der Münchner Professor Reinhold Klein, der die Allgemeinmedizin an der TU leitet, herausgegeben wird es vom Elsevier-Verlag. Hier geht es um 50 wichtige Fälle aus der hausärztlichen Praxis. Soweit ich das einschätzen kann wird ein breites Spektrum von Problemen – angefangen vom Gesundheitscheck & Halsschmerzen bis hin zu Aortenaneurisma & Diskusprolaps – behandelt.

Ich finde das Buch auf Anhieb übersichtlich und gut strukturiert. Vom Aufbau her schließen sich nach dem Inhaltsverzeichnis die mehrseitigen Fälle an. Meiner Meinung nach nicht schlecht: Das Inhaltsverzeichnis ist sowohl nach Fällen, als auch nach Diagnosen und Symptomgruppen geordnet, was mir manchmal das Nachschlagen erleichtert hat. Jeder Fall besteht aus einer Seite Kasuistik & Fragen und 3 (bis 5) Antwortseiten. Die erste Seite führt in den jeweiligen Fall mit einem Patientenzitat („Herr Doktor, ich kann nicht schlucken“) und einer knappen Vorgeschichte oder Anamnese ein. Passend zur Problemstellung werden pro Fall 6 Fragen gestellt, die zur Rekapitulation des Wissens und der Vertiefung des Stoffes dienen sollen. Diese werden anschließend im Stil eines Kurzlehrbuchs beantwortet. Frage und entsprechende Antwort sind einander farblich zugeordnet, so dass das Blättern zwischen Frage und Antwort einfacher wird und optisch sieht es auch gut aus.

Mir gefällt das Buch sehr gut, weil ich das Prinzip „ich habe ein Symptom, welche Krankheit steckt dahinter“ besser finde, als das übliche „diese Krankheit hat die und die Symptome“. Zumindest in der Allgemeinmedizin wird es auch so laufen, dass Patienten mit Beschwerden kommen, anhand derer man die Krankheit diagnostizieren soll und nicht mit fertigen Diagnosen. In dem Fall kann etwas Übung für die Praxis nicht schaden. Auch das Konzept durch Fragen zum Nachdenken gebracht zu werden finde ich gut weil ich den Eindruck habe, dass bei mir so der Stoff besser hängen bleibt. Liegt vielleicht daran, dass der „AHA-Effekt“ größer ist, wenn ich mir über eine Frage vorher 5 Minuten den Kopf zerbrochen habe. Abgesehen davon ist es auch super motivierend, wenn man mal wieder ein paar Fragen richtig beantworten konnte. Lehrbuch ist es allerdings keines, eigentlich klar, das Buch deckt zwar ein wichtiges Spektrum der Allgemeinmedizin ab, aber längst nicht alles. Ich würde es jedem, der mit dem Gedanken spielt später mal in Richtung Allgemeinmedizin zu gehen, als Add-on empfehlen.

Preis 19,99€

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